Pressemitteilung des AStA zur geplanten Erhöhung des Deutschlandticketpreises

Der Preis des Deutschlandtickets wird ab dem 1. Januar 2025 auf 58 im Monat erhöht. Darauf einigten sich die Verkehrsminister der Länder nun. Die Entscheidungsträger feiern die Einigung als großen Erfolg. Der AStA möchte diesem Eindruck im Folgenden deutlich widersprechen.

Die Einführung des 9-Tickets für Juni bis August 2022 bedeutete kostengünstige und nachhaltige Mobilität. Nicht zuletzt international erlangte das Projekt viel Anerkennung. So zeigte sich schnell, dass der öffentliche Personenverkehr auf diese Weise für viele Menschen eine echte Alternative sein konnte. Auch durch den deutschlandweiten Geltungsraum offenbart das Angebot mit einem hohen Maß an Pragmatismus eine große Stärke. Es ist also zu konstatieren, dass das Projekt vor allem durch die konkret spürbaren Verbesserungen im Leben von Millionen von Menschen ein voller Erfolg war. Besonders für einkommensschwache Menschen war es ein Symbol für gewonnene Autonomie und Wahrnehmung in der Politik. Besonders mit Blick auf die für einen effektiven Klimaschutz notwendige Verkehrswende sollten die Effekte des Angebots nicht unterschätzt werden.

Die wichtigste Voraussetzung für all dies ist allerdings ein erschwinglicher Preis. Die erneute Erhöhung der Kosten für das Deutschlandticket droht diese Errungenschaften weiter zu gefährden. Befürchtungen dieser Entschluss sei der Anfang vom Ende des Angebots machen sich breit.

Besonders für Studierende bedeutet die Erhöhung eine weitere Belastung. Durch die Kopplung des deutschlandweiten Semestertickets, welches auch wir in Göttingen seit dem WiSe 24/25 beziehen, an den Preis des Deutschlandtickets werden die Semesterbeiträge weiter steigen. Dieser ist in Göttingen, nicht zuletzt aufgrund des hohen Verwaltungskostenbeitrags von 75 , mit über 400 bereits sehr teuer. Hinsichtlich dieser Entwicklung kritisiert der AStA die Erhöhung des Ticketpreises deutlich.

Eine erneute Erhöhung des Semesterbeitrages würde für viele Studierende eine nicht zu kompensierende finanzielle Belastung darstellen. So wird letztlich auch ihr Studium an sich gefährdet. Dieser Entwicklung sollten sich die politisch Verantwortlichen, insbesondere jene die sich der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet fühlen, dringend annehmen. Befremdlich ist bei diesen Vorgängen insbesondere, dass der Bundesverkehrsminister aus ideologischen Beweggründen die Augen vor dieser Möglichkeit der Freiheit durch bezahlbare Mobilität für die Bürger*innen verschließt und stattdessen den öffentlichen Personenverkehr verkommen lässt.

– Marius Nürenberg, Außenreferent AStA Uni Göttingen

Aus diesen Gründen appellieren wir für ein klares Bekenntnis zur Verkehrswende und die langfristige Sicherung eines günstigen und sozialen deutschlandweiten Verkehrsangebots. Weitere Preissteigerungen und Versäumnisse gefährden das Gelingen effektiven, sozialverträglichen Klimaschutzes und nicht zuletzt auch den sozialen Frieden.

AStA Uni Göttingen