Als AStA ist uns die Arbeit zu den Themen Gender & Diversity besonders wichtig.
Auch an der Universität Göttingen sind Studierende von Sexismus und Diskriminierung betroffen. Zum Beispiel sind Frauen* bei der Vergabe von Professuren und auch im administrativen Bereich der Universität deutlich unterrepräsentiert. Geschlechtsidentitäten jenseits von dem überholten binären System werden meist gar nicht oder nur sehr marginal mitgedacht. So gibt es immer noch kaum geschlechtergerechte Toiletten, bei Namensänderungen werden Antragssteller*innen immer noch Steine in den Weg gelegt und die trans*-Beratung an der Uni wurde eingestellt. Wir möchten diese und viele weitere Probleme konsequent bekämpfen und die Studienbedingungen für Frauen*, und Lesben, Nonbinaries, trans*- und Interpersonen verbessern.
Es sollte die Aufgabe aller sein, uns gegen Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit an der Uni zu positionieren und diese konsequent zu bekämpfen, sei es bei trans*feindlichen Schmierereien, sexistischen Übergriffen oder diskriminierenden Behandlungen.
Bei Fragen sind wir für Euch jederzeit per Mail erreichbar.
Beratungsangebote
Trans*beratung
Nachdem die Universität ihre Beratungsstelle für trans* Studierende im Dezember 2019 abgeschafft hatte, gibt es eine selbstorganisierte peer-to-peer Trans*beratung für Studierende im AStA. Mehr Infos findet ihr hier.
Ihr erreicht die Trans*beratung unter folgender Email: transberatung@asta.uni-goettingen.de
Häusliche Gewalt
Das zuhause kann zu einem Ort der Gewalt werden, oder bereits einer sein. Viele, vor allem Frauen und Kinder, sind von häuslicher Gewalt betroffen. Doch wie kann der Schutz von Betroffenen gewährleistet werden und wo könnt ihr euch Hilfe holen wenn ihr betroffen seid?
Infos dazu findet ihr in diesem Flyer: Hilfe bei häuslicher Gewalt
Unsere Empfehlungen
Für eine einfache und niedrigschwellige Einführung in queer-feministische und antirassistische Themenbereiche mit Medien die in den Bibliotheken unserer Universität zu finden sind. Hier entlang: Medienliste
Aktuelle und vergangene Veranstaltungen
Handreichung zum gendern
Warum sollte richtig gegendert werden?
In der deutschen Sprache wird weitläufig das generische Maskulinum benutzt, d.h. die maskuline Form eines Wortes ist gleichzeitig auch die generische. Z.B. kann „die Lehrer“ sowohl eine Gruppe von ausschließlich männlichen Personen als auch eine Gruppe von Menschen mit gemischten oder unbestimmten Geschlecht bezeichnen. „Die Lehrerinnen“ aber, wird verstanden als eine Gruppe von ausschließlich weiblichen Personen.
Um alle Menschen anzusprechen, wenn auch alle Menschen gemeint sind, sollten wir auf eine Weise gendern, die nicht potentiell nur ein bestimmtes Geschlecht anspricht. Das generische Maskulinum ist daher ungeeignet, da es nicht eindeutig wiedergibt, ob es sich wirklich um alle Menschen handelt, oder nur um Männer. Und auch das Maskulinum als den generischen Standard zu definieren, ist problematisch und sorgt dafür, dass Menschen mit einem anderen Geschlecht übersehen werden und sich nicht angesprochen fühlen.
Wie sollte richtig gendert werden?
Es gibt viele alternative Varianten, die benutzt werden, um zu gendern, unter anderem: das Binnen-I („LehrerInnen“), das Sternchen/Asterisk („Lehrer*innen“), der Doppelpunkt („Lehrer:innen“), oder der Unterstrich („Lehrer_innen“).
Das Problem mit Sonderzeichen und dem Binnen-I ist, dass sie alle von Screenreadern nicht zwangsweise als Zeichen zum gendern verstanden und dadurch falsch vorgelesen werden. Das macht es schwierig für Menschen, die auf Screenreader angewiesen sind, den Text zu lesen. Hierzu gibt es auch ein Statement vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband: https://www.dbsv.org/gendern.html
Der DBSV empfiehlt deswegen, die maskuline und feminine Variante des Wortes auszuschreiben (z.B. „Lehrer und Lehrerinnen). Das einzige Problem daran ist, dass nicht-binäre Menschen dadurch nicht unbedingt mit eingeschlossen werden. Um nicht-binäre Menschen also mit einzubeziehen, müsste anders gegendert werden, was unter Umständen die Verwendung eines Sonderzeichens erfordert.
Im Idealfall sollte eine geschlechtsneutrale Formulierung verwendet werden (z.B. „die Lehrenden“, „die Dozierenden“). Dadurch sind alle Menschen in dem Begriff mit eingeschlossen und kann von allen Screenreadern problemlos gelesen werden.
Auch Formulierungen wie zum Beispiel „dozierende Personen“ können eine Alternative sein.
Sollte das nicht möglich sein, ist ein Asterisk die beste Lösung. Das Asterisk ist beim gendern mittlerweile das am meisten verbreitete Sonderzeichen. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Screenreader damit umgehen kann, am höchsten.
Trotzdem sollte im Einzelfall geprüft werden, welche Lösung zum gendern, die beste ist. Zum Beispiel könnten bestimmte Arten zu gendern, das Textverständnis für Menschen, die so schon Schwierigkeiten haben deutsche Texte zu lesen oder zu verstehen (z.B. nicht-Muttersprachler*innen oder Menschen mit bestimmten Beeinträchtigungen), verschlechtern!