Pressemitteilung, Samstag, 15.01.2022
Gestern hat der niedersächsische Wissenschaftsminister die erneute Verlängerung der Regelstudienzeit aufgrund der Belastungen durch die Corona Pandemie verkündet. Der allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Göttingen begrüßt diese längst überfällige Entscheidung. Aus Sicht des AStA greift die Regelung aber noch deutlich zu kurz.
Dazu erklärt Pippa Schneider, Göttinger AStA Vorsitzende: “Die Verlängerung kommt nicht von ungefähr. Es war wieder einmal lang anhaltender Druck der Studierendenvertretungen notwendig: Wir haben Briefe geschrieben, Aktionen geplant und in unzähligen Videokonferenzen immer wieder auf die Notwendigkeit dieser Regelung hingewiesen. Seit vier Semestern befinden wir uns im Ausnahmezustand und auch dieses Semester ist kein normales Semester – das hat nun auch die Landesregierung eingesehen. Dennoch kritisieren wir, dass die Landesregierung zum vierten Mal nur unsere Mindestanforderung erfüllt. Es werden weiterhin Studierende, die schon vor Beginn der Pandemie Langzeitstudiengebühren bezahlt haben, von deren Befreiung ausgeschlossen – obwohl sich das Studium für sie genauso coronabedingt verlängert wie für alle anderen auch!”
Hannah Bornemann, Hochschulreferentin des AStA, ergänzt: “Zwar verlängert sich nun für die Studierenden beispielsweise der BAföG-Anspruch um ein Semester, aber die Landesregierung ergreift immer noch keine Maßnahmen, die die Situation der Studierenden über die reine Verlängerung der Regelstudienzeit hinaus verbessern würden. Es braucht dringend eine Aufstockung der psychosozialen Beratungsstellen und finanzielle Unterstützungen für Studierende. Die Überlastung der Psychosozialen Beratungsstelle merken wir auch in Göttingen: Die Warteliste ist seit Wochen geschlossen, die Sprechstunde überlaufen und es gibt für die Termine eine Wartezeit von 6-8 Wochen. Das ist viel zu lang für ein niederschwelliges Angebot! Auch leiden viele Studierende immer noch unter finanziellen Einbußen durch den Wegfall ihres Nebenjobs. Hier braucht es dringend konkrete Lösungen!”
Der AStA sieht die Landesregierung in der Pflicht, endlich ernsthaft die Situation der Studierenden in der Pandemie in den Blick zu nehmen und ihre Probleme anzugehen.