Der AStA Göttingen erklärt seine Solidarität mit den Zielen der Klima-Aktivist*innen von EndFossil Göttingen, die am gestrigen Abend den Hörsaal ZHG011 besetzt haben, um für einen einen radikalen Kurswechsel in der Klimapolitik zu protestieren. Die Forderungen der Aktivist*innen umfassen unter anderem die Etablierung des Themas Klimakrise in sämtlichen Studiengängen der Universität, mehr staatliche Hochschul- und allgemeine Bildungsfinanzierung sowie auf bundesweiter Ebene Vergesellschaftung der Energieproduktion. Sie ordnen sich nach eigenen Angaben einer überregionalen Bewegung zu, die in mehreren Städten Besetzungen durchführt oder noch durchführen wird.
Für den AStA erklärt Sozialreferentin Katharina Bornemann hierzu: “Als AStA werden wir uns insbesondere gegenüber der Unileitung für einen friedlichen und nicht eskalierenden Verlauf des Protests einsetzen. Dass wir für die politischen Ziele der Besetzer*innen große Sympathien hegen, verheimlichen wir dabei nicht. Angesichts der bisherigen Gespräche mit den Aktivist*innen, Dozierenden und dem Uni Präsidium sehen wir in der Besetzung eine Chance, dass sich statt einer Einschränkung des Lehrbetriebs sogar eine Bereicherung für diesen ergeben kann. Voraussetzung dafür ist ein offener Austausch und daraus resultierende Kooperation aller Parteien. Wir beobachten die Situation und stehen diesbezüglich mit den Fachschaften und Fachgruppen, sowie mit allen anderen relevanten Stellen an der Universität in Kontakt.”
Bezüglich der Haltung des AStA zum Klimaaktivismus ergänzt Paul Emmerich, Referent für Klimagerechtigkeit: “Die Klimakrise ist uns in ihren unmittelbaren Auswirkungen diesen Sommer allzu deutlich vor Augen getreten. Und wozu Abhängigkeit von fossilen Energieträgern führt, werden wir alle, insbesondere auch Studierende, diesen Winter zu spüren bekommen – dass die Lehrveranstaltungsräume aufgrund der Energiekosten nur auf 19 Grad hochgeheizt werden, ist da noch die mildeste Auswirkung. Trotzdem, und trotz einer Beteiligung der sogenannten Grünen an der Bundesregierung, bleibt die Klimapolitik nach wie vor weit hinter dem zurück, was wissenschaftliche Erkenntnisse bereits seit Jahren als unbedingt und dringend notwendig herausstellen: Eine komplette Umstellung auf erneuerbare Energien und eine Umwälzung des unhaltbaren Wirtschaftssystems. Die Massenbewegung der Fridays for Future und ihrer diversen Ableger hat alle Mittel des klassischen Protests ausgeschöpft und als Ergebnis nur leere Versprechungen erhalten. Dass junge Leute nun zu radikaleren Protestformen greifen, sollte für niemand eine ernsthafte Überraschung sein. Wir wünschen den Besetzer*innen viel Erfolg!”