Vom 13. September bis 11. Oktober möchten wir euch verschiedenste Künstler*innen aus der Region und ihre Werke in einer Ausstellung verteilt über den Zentral– und Nordcampus vorstellen und euch ihre Motivation und ihre künstlerische Tätigkeit näherbringen. Die Kunstwerke befassen sich mit verschiedensten politischen und sozialen Themen, wie zum Beispiel Klimaschutz und Enttabuisierung von Menstruation.
Hier erfahrt ihr mehr über die verschiedenen Künstler*innen, Erklärungstexte zu ihren Werken, Audiodeskriptionen sowie die Ausstellungsorte.

Wo finde ich was?

Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums

Linoldrucke
Zu sehen sind Linoldrucke aus den letzten 4 Jahren künstlerischer Arbeit. Inspiriert wurde ich mit dieser Technik durch das Arbeiten in einem Atelier in Oaxaca, Mexiko. Das Wesentliche für mich ist vor
allem der Entstehungsprozess, sowie die Begegnungen und Momente mit den Menschen der involvierten Körper. Im Laufe der Zeit beschäftigte ich mich mehr mit der Frage nach der Rolle des nackten Körpers in
der Kunst sowie im Alltag. Unter anderen daraus resultierte die Ausstellung „Projektionen – Körper im Kontext der Entsexualisierung“, welche in vollem Umfang noch bis zum 31.10. im Cafe Neighbours in Göttingen zu sehen ist. Einzelne Drucke aus dieser Ausstellung sind auch hier ausgestellt. Die Annäherung an die Thematik erfolgt in einem fragenden Format. Im Folgenden ein Ausschnitt:

Projektionen.
Wie werden Körper in der Gesellschaft wahrgenommen?
Werden sie gesehen, in ihrem Rohformat?
Sind sie ein permanenter Spiegel für Betrachtende?
Wann dient ein Körper als Projektionsfläche, wird bewertet und
sexualisiert?
Bedeutet Nacktheit zwangsläufig begehren wollen und begehrt werden
wollen?
Kann der nackte Körper für einen Augenblick
ausschließlich Gegenstand von Kunst sein?
Können Körper auf eine Art und Weise betrachtet werden,
die sich loslöst von gesellschaftlich geschliffenen Linsen?

– Janna Fleures

Englisch:

On display are linoleum prints from the last 4 years of artistic work. I was inspired with this technique by working in a studio in Oaxaca, Mexico. The essence for me is above all
especially the process of creation, as well as the encounters and moments with the people of the bodies involved. Over time, I became more engaged with the question of the role of the naked body in
art as well as in everyday life. Among other things, this resulted in the exhibition „Projections – Bodies in the context of desexualization“, which can be seen in its entirety until 31.10. at Cafe Neighbours in Göttingen. Individual prints from this exhibition are also on display here. The approach to the subject matter is in an inquiring format. The following is an excerpt:

Projections.
How are bodies perceived in society?
Are they seen in their raw format?
Are they a permanent mirror for observers?
When does a body serve as a projection surface, is evaluated and
sexualized?
Does nudity necessarily mean wanting to desire and be desired?
Can the naked body be exclusively the object of art for a moment?
Can bodies be viewed in a way, that is detached from socially polished perspectives?

– Janna Fleures

Instagram: jannafleures
Email: jannafleures@posteo.de

Physikfoyer

Die Gemälde sollen verschiedene Handlungen hervorheben, die zu einer
nachhaltigeren Zukunft führen: Abfallreduktion, Veränderung
individueller Gewohnheiten, das Verstehen unseres Einfluss und den
Einfluss von politischen Entscheidungen, die die Umwelt betreffen. Wir
wollten auch die Bedeutung von Vielfalt hervorheben, indem wir
verschiedene Pflanzen und Tiere, unterschiedliche Menschen und
verschiedene Landschaften abbilden.

Gemeinsam aktiv zu werden, ist ein Schritt in Richtung einer
nachhaltigeren Welt, und auf diese Weise wurden diese Kunstwerke
geschaffen: Das ursprüngliche Kunstwerk wurde von Cote Delpiano
(@cote_delpiano) geschaffen, mit Unterstützung von Kristina Schneider
(@pandakreativ), und die Leinwände wurden in Zusammenarbeit mit den
Menschen bemalt, die am Klimafestival teilgenommen haben. Beide
Künstlerinnen sind teil des Sakuku-Kollektivs (@galerie_sakuku)

Englisch:
The idea behind the paintings is to emphasize different actions that
lead to a more sustainable future: waste reduction, changing individual
habits, understanding our impact and that of politics that affect the
environment. We also wanted to highlight the importance of diversity by
adding different plants and animals, different people, and different
landscapes.

Taking action together is a step to achieving a more sustainable world,
and that was the way in which these artworks were painted:
the original artwork was made by Cote Delpiano (@cote_delpiano) with the help of Kristina Schneider 
(@pandakreativ) and the canvases were painted in collaboration with the
people who attended the Klimafestival.

 

Geowissenschaften

Wird am 20.09 ausgestellt

Seit über einem Jahr bin ich nun Mitglied bei Bloody Taboo und setze mich für kostenlose Menstruationsartikel an der Georg-August-Universität Göttingen ein. Ich möchte mit meiner Kunst und meinen Bildern bewusst provozieren. Ich möchte das, was gesellschaftlich ins Private verdrängt wird öffentlich zugänglich machen. Tagtäglich sind wir in Filmen, Serien oder Werbung mit Blut konfrontiert. Periodenblut hingegen wird tabuisiert und als dreckig und ekelig bezeichnet. Bilder blutiger Binden sollten nicht provozieren, sondern als normal gelten. Je häufiger wir mit etwas konfrontiert sind, desto mehr gewöhnen wir uns daran. Bilder wie diese sollen dazu beizutragen, Menstruation zu entstigmatisieren und den Umgang damit für menstruierende Personen zu erleichtern.
– Luisa Plettner

 

Englisch:

For over a year now, I have been a member of Bloody Taboo and have been campaigning for free menstrual products at the Georg August University of Göttingen. I want to be consciously provocative with my art and my pictures. I want to make publicly accessible what is socially repressed into the private space. Every day we are confronted with blood in movies, series or commercials. Period blood, on the other hand, is tabooed and called dirty and disgusting. Pictures of bloody pads should not provoke, but be considered normal. The more often we are confronted with something, the more we get used to it. Images like these should help destigmatize menstruation and make it easier for menstruating people to deal with.
– Luisa Plettner

 

Mein Name ist Rahma García Kolo und dieses Bild heißt „Black Lives Matter“. Du siehst gerade einen Print von dem Werk- das Original habe ich mit Acrylfarben auf eine 60 x 80 cm große Leinwand gemalt. Ich arbeite gerne mit vielen Details und Farben. Beim Betrachten meiner Werke kann man lange schauen, suchen und finden. Dieses Werk ist 2020 entstanden, als die Black Lives Matter-Proteste auch in Deutschland ins Rollen kamen. Diese Zeit war für mich, als Schwarze Frau, prägend, sowie erschütternd. Ich habe durch dieses Bild zum einen Schmerz und Trauer verarbeitet. Ich habe in dieser Zeit, durch Zusammenhalt und Community, jedoch vor allem unglaublich viel Inspiration und Stärke erfahren, die ich bis heute in mir trage. (@rahma.garcia)

Englisch:
My name is Rahma García Kolo and this painting is called „Black Lives Matter“. You are looking at a print of the work – the original was painted with acrylics on a 60 x 80 cm canvas. I like to work with a lot of details and colors. When looking at my works, you can look for a long time, search and find. This work was created in 2020, when the Black Lives Matter protests also started to get intense in Germany. For me as a Black woman, this time was shaping, as well as shattering. I have processed pain and grief throughout the process of making this piece. However, through solidarity and community in this time, I have experienced a lot of inspiration and strength, which I still carry within me today. (@rahma.garcia)