Klimakatastrophe, Krieg, Vertreibung und zunehmende soziale Ungleichheit – schon ein kurzer Blick in die Nachrichtenspalten legt den Verdacht nahe, die Zeiten seien günstig für massenwirksame linke Politik. Doch die radikale Linke schafft es selten über die eigene Blase hinaus Gehör zu finden – geschweige denn wirkmächtig zu werden. Wo immer Kritik laut wird, wartet auch die Frage nach einer Alternative, deren Beantwortung allzu oft nicht über abstrakte Formulierungen von der “befreiten Gesellschaft” oder dem “guten Leben für alle” hinausgelangt. Wäre es an der Zeit diese Debatten wieder in der politischen Praxis zu verankern? Welche Rolle spielt dabei Realpolitik und gäbe es mehr zu fordern als die Einhaltung längst verlorener internationaler Klimaschutzabkommen?