Göttinger AStA verurteilt Aktion von ‘Studenten stehen auf’ – Pressemitteilung, Montag, 13.12.2021

Am letzten Samstag fand am Gänseliesel eine Aktion der Göttinger Lokalgruppe der ‘Studenten stehen auf’ statt, bei der sich eine Menschenversammlung ohne Masken bildete, diese Weihnachtslieder sang und symbolisch Grablichter ans Gänseliesel stellte. Die Göttinger Studierendenvertretung kritisiert dieses Verhalten der ‘Studenten stehen auf’ Gruppe als demokratiegefährend und unsolidarisch.

“Die Gruppe „Studenten Stehen auf“ reiht sich in das Umfeld der Querdenken-Bewegung und der Partei „die Basis“ ein. Als Studierendenvertretung positionieren wir uns deutlich gegen alle diese rechtsoffenen bis rechtextrem unterlaufenen Gruppen, die die Existenz und Gefahren von Covid-19 und die Bedeutung des Impfens für die Pandemiebekämpfung leugnen. Wir distanzieren uns von Impfgegner:innen und deren Protesten gegen die Infektionsschutzmaßnahmen”, sagt Anne Harzendorf, Außenreferentin des AStAs der Universität Göttingen.
“Die Einhaltung der Schutzmaßnahmen sind grundlegend für die gemeinsame Bekämpfung der Pandemie. Proteste der oben genannten Gruppen, ohne Masken und Einhaltung der Abstandsregeln, führen nachweislich zum Anstieg der Coronainfektionen[1]. Zudem ist die Verbreitung falscher Informationen zur Corona-Infektion und zu Impfungen ein Problem, dem mit einer klaren Haltung begegnet werden muss.”

Hannah Bornemann, Hochschulreferentin des AStAs erläutert: “Als Vertretung der Studierenden setzen wir uns natürlich für gute Lehre möglichst in Präsenz ein. Jedoch ist dies nur verantwortbar, wenn ein entsprechender Gesundheitsschutz gewährleistet werden kann. In einer Situation mit bundesweiten Inzidenzen über 400/100.000 Einwohner:innen und voll ausgelasteten Intensivstationen müssen wir solidarisch handeln und auch auf universitärer Ebene Einschränkungen und Kontaktbeschränkungen anwenden. Wir kritisieren jedoch, dass die Unterstützung der Universitäten, Studierendenwerke und Studierenden durch das Land Niedersachsen bei notwendigen Maßnahmen zur Anpassung an die Situation völlig unzureichend bleibt. Erst nach langem Druck durch die Studierendenschaften wurde eine Verlängerung der individuellen Regelstudienzeit für die letzten drei Semester beschlossen. Finanzielle Hilfen kamen zu spät und waren nur für Wenige zugänglich.”

Trotz aller notwendiger Kritik dürfen die Schutzmaßnahmen auch im Kleinen nicht unterlaufen werden. Es braucht eine ausreichende Immunität, um vulnerable Gruppen zu schützen und unser Gesundheitssystem nicht weiter überzustrapazieren.

[1]Studie von Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW Mannheim und der Humboldtuniversität in Berlin (DP 21-009 (zew.de)