Pressemitteilung, Mittwoch, 20.04.22
Angesichts des fortdauernden Krieges der russischen Armee gegen die Bevölkerung der Ukraine und der immer größeren Fluchtbewegungen fordert der AStA der Universität Göttingen die Universität als Teil der Gesellschaft zu einem Verstärken ihrer Bemühungen um Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten auf.
Der AStA der Uni Göttingen ruft dazu auf, Solidarität mit allen Geflüchteten zu zeigen. Emily Gray, Referentin für Gender und Diversity des AStAs erläutert: „Für uns ist klar: wir dürfen keine Unterscheidung in gute Geflüchtete und schlechte Geflüchtete treffen, denn das ist purer Rassismus. Unsere Solidarität gilt allen Menschen auf der Flucht. Gerade in der Ukraine studieren viele Menschen aus Drittstaaten, die in der Ukraine ein befristetes Aufenthaltsrecht haben. Hier gibt es bis August eine gesetzliche Regelung, aber danach haben diese Personen in Deutschland keinen regulären Aufenthaltstitel mehr. Das kritisieren wir scharf – hier braucht es dringend Nachbesserungen!“
Die Universität ermöglicht inzwischen ukrainischen Geflüchteten die unbürokratische Einschreibung als Studierende, was der AStA begrüßt. Aber es müssen weitere Schritte folgen. Till Hampe, Außenreferent des AStAs kommentiert: „Es braucht an der Uni jetzt einen Ausbau der Psychosozialen Beratungsstelle des Studentenwerks. Angesichts der Gräuel, die viele Geflüchtete in ihrer Heimat und auf der Flucht erlebt haben, braucht es hier Hilfen für traumatisierte Studierende. Um das zu finanzieren, fordern wir die Landesregierung auf, die Landesmittel für die Studentenwerke unverzüglich zu erhöhen. Viele Geflüchtete leben außerdem in prekären Wohnsituationen mit begrenztem Zugriff auf Infrastrukturen. Dies ist besonders für den Spracherwerb oder auch konzentrierte Lernzeiten eine beträchtliche Hürde. Hier muss die Uni weitere Arbeitsräume, mit Wlan und PCs ausgestattet, zur Verfügung stellen.“
Der AStA erneuert an dieser Stelle auch seine Forderung nach einer Aberkennung der Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen von Altkanzler Gerhard Schröder. Hier hat die Universität nun lange genug abgewartet und muss endlich entschlossen handeln.